Geschichtliches

Die Herkunft des kurzhaarigen schottischen Schäferhundes, der englisch "Smooth Collie" (glatthaariger, kurzhaariger Schottischer Schäferhund), oder des im deutschsprachigen Raum so bezeichneten "KurzhaarCollie", ist nicht sicher nachzuweisen. Überlegungen, der KurzhaarCollie (Smooth Collie) stamme von römischen Hunden ab, scheint schon aufgrund des unterschiedlichen Erscheinungsbildes unwahrscheinlich, eher ist wahrscheinlich, dass die Vorfahren des Kurzhaar Collies (Smooth Collie) mit den Schiffen der ersten Siedler aus Skandinavien mitgebracht wurden, wo es heute im Typ ähnliche, wenn auch etwas kleinere Hunde gibt..
 
Die ersten Berichte. bzw. Holzschnitte und Zeichnungen erschienen etwa zeitgleich über den Smooth Collie und den Rough Collie, den langhaarigen Schottischen Schäferhund. Ein erster Holzschnitt erschien 1653 zum ersten Mal in einem Hundebuch, die bekannten Stiche aus dem berühmten Werk "British Quadrupeds" hrsg. von Bewick 1790, verweisen auf den "Shepherd's Dog" und den "Cur Dog".
 
Rawson Lee beschreibt 1894 in seinem Hundestandardwerk den KurzhaarCollie im Folgenden "der kurzhaarige Schäferhund werde hauptsächlich im Norden Englands gezüchtet, man finde ihn besonders häufig in Northumberland (an der Ostküste) zwischen England und Schottland. In der Region Weardale habe jede Farm einen eigenen Zuchtstamm. Der kurzhaarige Schäferhund werde aufgrund seiner großen Wendigkeit bevorzugt in steinigen Bergregionen eingesetzt. Er sei besonders eigenständig bei der Arbeit als Schäferhund. Der kurzhaarige Schäferhund werde aber auch als Treibhund gebraucht, so sei ein Kurzhaar Collie einmal bester Treibhund auf einem Londoner Markt gewesen." Kurzhaarige Collies (Smooth Collies) hatten zu der Zeit kräftige Knochen mit tiefer Brust, ausgeprägter Vorbrust, mit angemessener Halslänge und kräftigem Kopf.
 
So glaubt man ihnen leicht die kraftvolle, zuverlässige Ausdauer. In der Zeit der Jahrhundertwende wurden diese kräftigen Collies mit anderen Hunderassen gekreuzt, als sicher gilt die Kreuzung mit den eleganten Greyhounds, die wie der "Vorfahre Barsoi" bei den Langhaar Collies, noch den heutigen Phänotyp und ein wenig den Charakter der Kurzhaar Collies mitprägten. Auf Ausstellungen begegnete man dem selteneren KurzhaarCollie etwa zeitgleich mit dem LanghaarCollie, er wurde auch zunächst gemeinsam mit dem Langhaar Collie gezeigt. Eine erste eigene Klasse gab es in Darlington 1870. Queen Victoria richtete in Balmoral um 1860 großzügige Zwinger ein, auch für Rough - und Smooth Collies , an deren Hütearbeit bei Wettbewerben sie großen Spaß gehabt habe, führt Iris Combe in ihrem Buch " The Smooth Collie, a Family Dog" aus.
 
Auch wenn die Schafzucht im Zuge der Industrialisierung in Großbritannien zurückging, verfehlten Hundeausstellungen, die generell auch immer mehr Züchter versammelten, nicht ihre Wirkung auf das Publikum. Man begann auch Collies systematisch zu ziehen und auszustellen.1898 gründete Mr. Sherley den "Smooth Coated Collie Club" .(Später gründete er den Kennelclub von Großbritannien).Um 1900 seien 90 Smooth Collies keine Seltenheit auf Ausstellungen gewesen. Iris Combe schildert auch ausführlich aus der Geschichte der ersten Champions in ihrem Buch, hier nur ein Beispiel: 1917 wurde die tricolour Hündin "Laund Lynne" geboren (der Kennel "Laund" gehörte Mr. Stansfield und seiner Tochter Ada Bishop, die wiederum 1971 das Colliebuch "All about a Collie" verfasste...) sehr viele einflussreiche Champions der verschiedenen prominenten Züchter folgten.... Während des ersten Weltkrieges, so sagt Iris Combe, mussten Zwinger in Großbritannien ofiziell geschlossen werden, einigen wenigen couragierten Züchtern wie Mr. Stanfield und Mrs. Rhys (Kennel "Hughley") sei zu verdanken, dass die Smooth Collie Zucht insgeheim fortgesetzt werden konnte... Man habe auch zur Erweiterung des Zuchtpotentials bald mit Langhaar Collies zu kreuzen begonnen, was in Großbritannien bis in die Neunziger Jahre erlaubt war.
 
Aus Großbritannien wurden früh und werden heute noch KurzhaarCollies exportiert. Den ersten bedeutsamen Einfluss auf das Erscheinen des KurzhaarCollies in West Europa hatten Mrs. Kay Alexander (Kennel "Peterblue") und besonders auf den Beginn der KurzhaarCollie Zucht in Skandinavien, Mr. Trevor Hayward (Kennel "Foxearth"). Auch der Anfang der Deutschen KurzhaarColliezucht mit Fr. Inge Harths Collie-Zwinger, "vom Ihlpol" basiert auf einem "englischen Erstimport". Heute sind KurzhaarCollies in vielen Ländern, jedoch relativ stark im Mutterland, in den USA, und in Skandinavien vertreten.
 
Literaturhinweise und Quellenangaben:
 
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